18. Mai – 21. Mai
In der zweiten Nacht begann es zu regnen, worauf wir am Tag
schon einige Transportschwierigkeiten hatten. So blieben wir beispielsweise mit
dem Einachser-Traktor in einer riesen Pfütze stecken und dann ging es halt zu
Fuss weiter.
Eines regnerischen Tages gingen wir nach den
Betriebsbesuchen noch an den Yeak Laom Volcanic Lake (Vulkankratersee). Ein
wunderschön kreisrunder See mitten im Wald (Google hat sehr schöne Bilder). Ein
Elefant stand schon für den obligaten Touristenkick bereit. Essen gab es in
einer der kleinen Hütten rund um den See. Danach konnten wir tatsächlich noch
um den See laufen, was eigentlich ziemlich untypisch ist, wenn man mit
Kambodschanern unterwegs ist. Ich wunder mich immer noch, wieso die
Fettleibigkeit so tief ist ;). Keine Strecke ist zu kurz um das Motorrad zu
nehmen… Anyway, wenn man sich mit dem Wasser des Sees wäscht, dann bringt das
auf jeden Fall Glück und Zufriedenheit, wurde mir gesagt. Da es leider sehr regnerisch war,
verzichteten wir auf ein Bad.
Ein weiterer wichtiger Programmpunkt war es, eine Unterkunft
für uns zu finden. Für die reichen Europäer gab es erstmal die schönsten
Wohnungen zu sehen. Schön möbliert, mit 2 riesen Betten (eines zum Schlafen und
eines als Sofa – oder so…), Klimaanlage undundund. Völlig übertrieben und auch
100$. Nach einiger Erklärung, dass ein solcher Luxus unnötig ist und dass sogar
europäische Studenten nicht unbedingt reich sind, zeigten sie uns das pure
Gegenteil. Ich denke der Begriff „Loch“ passt hier ziemlich gut J. Immerhin hatte es ein
Bettgestell. Und so eine tolle Toilette, wie man sie etwa auf
Autobahnraststätten antrifft, also keine Schüssel, nur so ein Loch… Immerhin
nur 35$. Okay die Ansprüche sind dann doch minim höher! Schlussendlich wurden
wir zu einem neuen Gebäude gebracht, dass gerade noch fertig gestellt wurde.
Auch hier hatte es ein Bettgestell drin und immerhin eine anständige Toilette.
Uund, es hatte keine Müllhalde vor dem Haus – grosser Pluspunkt! Ratha und Sela
gefiel es auf jeden Fall auch und so beschlossen wir hierhin zu ziehen.
Am nächsten Tag reiste das Projektteam wieder ab und so
überliessen sie uns unserem Schicksal in der abgelegenen Wildnis. – Für die
Stadtkinder von Phnom Penh ist es absolut unvorstellbar, dass man an einem
abgelegenen Ort wie Ratanakiri wohnen kann. Diese Provinz ist bekannt für viele
Wälder, viele verschiedene ethnische Minderheiten, schlechte Strassen,
Bodenschätze und vor allem Abgeschiedenheit. So wie mir gesagt wurde, konnte
ich weder mit Internet noch mit Strom rechnen. Nun ja, ich habe noch keinen Tag
ohne Internet verbracht. Lediglich die regelmässigen Stromausfälle verhindern
einen 100%igen Zugang zu Elektrizität.
So viel vornweg: wir leben noch und wir sind noch nicht vor
Einsamkeit und Verlassenheit gestorben ;) & die Leute hier sind eigentlich
auch ganz normal, gar nicht so anders und seltsam und unvergleichbar mit
den restlichen Kambodschanern.
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