20. Juni
Ich habe mich ganz spontan für ein Dschungel-Trekking
entschieden. Abends um 20.00 rief ich den Tourguide an, dass ich die Tour
machen möchte und er arrangierte alles für mich. Am Samstag ging es um 8.30 los
in Richtung Kalay. Da nun die Regenzeit doch langsam beginnt, war die erdige
Strasse eine einzige Rutschbahn.
Nach einem kurzen Halt im Dorf, überreichte mir Blanket -
ja, er heisst wirklich so – eine Flasche Wasser und ich zog mir mal die
Regenkleidung an, da es wieder zu tröpfeln begann. Ein kurzer Marsch durchs
Dorf, vorbei an der Grundschule und dem Gemeindehaus, erklärte mir Blanket,
dass in diesem Distrikt vor allem die ethnische Minderheit Kreung vertreten
ist. Der weitere Weg führte durch eine der vielen Cashew-Plantagen und noch ein
paar Schritte weiter waren wir schon im Dschungel. Die Tour war angenehm zu
wandern, es ging paarmal rauf und dann wieder runter, durch kleine Bäche und an
abgeholzten Feldern vorbei. Zwischen den abgebrannten Baumstrünken beginnt der
Mais zu wachsen, wobei diese Felder aber ziemlich trostlos aussehen. Einige
Bauern waren dabei ein Haus zu bauen.
Nach ca. einer Stunde gab es die erste Pause. Blanket hatte
in seinem Rucksack allerhand versteckt. So fischte er einen Sack mit den tollen
Rambutan – eine Litchi-ähnliche Frucht -
heraus. Bei der nächsten Pause an einem kleinen Bach kamen noch Bananen
dazu. Leider konnten wir dabei keine Affen anlocken. Auf die Affen konnten wir
nur einen ganz kurzen Blick erhaschen, bevor sie schon in den Baumwipfeln
verschwanden.
Die Mittagspause war am Schlafplatz, für diejenigen, die
eine 2-tägige Tour machen. Es hatte sogar einen „Swimmingpool“, ein kleine
Becken im Bach, ca. einen Meter tief. Immerhin war das Wasser schön kühl, da
trotz bewölktem Wetter die Temperaturen bereits wieder anstiegen. Später
gesellte sich noch Blankets Onkel mit einer amerikanischen Touristin dazu.
Der Weg zurück zum Dorf war beschwerlicher und ein
ziemliches auf und ab, durch dichteres Gehölz. Immerhin trafen wir noch auf
eine wunderschön schwarz-gelb leuchtende Spinne und auf ein paar Geckos. Dann
hatte es sich jedoch schon mit dem „Wildlife“. Während des ganzen Tages hörten
wir die Dschungelmusik von Fröschen und Vögeln gespielt, oder Blanket gab eines
seiner selbstkomponierten Lieder zum Besten.
Immerhin war auch Blanket gegen den Schluss hin ziemlich
müde und ich war froh, dass ich nicht gleich 2 Tage gebucht hatte. So nach 2
Monaten mehr oder weniger rumdümpeln, war es doch ein rechter Marsch.
Am Ende des Marschs machten wir noch einen kurzen halt bei
seiner Familie. Die Mutter bot mir Klebreis an und wir machten eine kurze
Pause, bevor es mit der Rutschpartie auf dem Roller zurück nach Banlung ging.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen