9.-11. Mai
Wie im Beitrag „erster Monat in Phnom Penh“ erwähnt, waren
wir an einem Wochenende in Kratie. Während der ungefähr 6 stündigen Busfahrt
dahin, schallte erst typisch kambodschanische Musik (könnt mal auf youtube „Khmer
Music“ eingeben oder so. Habe im Moment einen riesen Krampf mit dem Internet!) und dann ein äusserst hochstehender Actionfilm durch
den Bus. Ich war sehr froh um meine eigene Musik. Ansonsten war es ganz
angenehm. Der Bus war vollklimatisiert, sie verteilten Wasser und Feuchttücher
und an den Stopps konnte man essen. Also ein rechter Komfort für 8$. Da gab es
etwa grillierte „Heugümper“, Schnecken, Früchte, „duck-inside-eggs“ usw. ich
entschied mich ganz konservativ für Bananenchips ;). Die „duck-inside-eggs“
scheinen hier eine Delikatesse zu sein. Das sind angebrütete Eier, die gekocht
werden kurz bevor das Entlein schlüpft, also inklusive Federn und so. Ich hab’s
noch nicht ausprobiert… soweit bin ich noch nicht.
In Kratie kamen wir am frühen Nachmittag an und suchten
erstmal ein Guesthouse. Nicht wirklich schwierig, da es die alle paar Meter
gibt. Danach machten wir uns gleich auf um die berühmten und extrem seltenen
Süsswasserdelfine zu besuchen. Wir mieteten zwei Fahrräder und machten uns
anhand einer skizzierten Karte auf den Weg. Es war toll endlich mal ein
bisschen Natur rundherum zu haben und mal wieder selber rumfahren zu können. In
Phnom Penh war das gar nicht so einfach.
Wir fuhren entlang des Mekong-Flusses, im Schatten der
Bäume, an vielen kleinen Bauernhöfen vorbei. Sahen die Reisstrohstöcke, welche
als Futter während der Trockenzeit dienen, viele Hühner frei herumrennen, ein
paar Kühe rund ums Haus und Schweine unter den Häusern rumdümpeln. Ein
herrlicher Anblick nach den Tagen in der Stadt. Alle paar Meter winkten uns
Kinder und riefen mit ihren hohen Stimmchen „hello, hello, hellooooo!“. Nach,
laut Karte, 15 km erreichten wir Kampi, wo man die Delfine sehen kann. Wir
mieteten ein Boot und liessen uns auf den Fluss raus fahren. Nach einiger Zeit,
stellte er den Motor ab und wir warteten. Kurz darauf konnten wir ein Schnauben
hören und sahen den Rücken eines Delfins. Wir versuchten irgendwie ein paar
gute Fotos von den Delfinen zu machen, es erwies sich jedoch als ziemlich
schwierig. Sie tauchten in mehr oder weniger regelmässigen Abständen zusammen
auf und zeigten uns immerhin ihre Schwanzflosse.
Auf dem Rückweg besichtigten wir noch den Tempel auf Sambok
Hill. Nach der Fahrradfahrt stiegen wir noch unzählige Treppenstufen hoch,
entlang der Mönchstatuen bis zum ersten Tempel rauf. Ich bin nicht wirklich ein
grosser Fan von diesen Tempeln, da sie irgendwie alle gleich aussehen und ich
lediglich die Statuen mehr oder weniger interessant finde. Auf dem Hügel waren
mehrere Tempel und auf dem Rundweg gab es verschiedene Statuen. Zu Oberst
fanden wir ein paar Nonnen mit einer Horde Katzen. Auf dem Weg zurück ins
Guesthouse musste ich schon ziemlich kämpfen, es wurde langsam dunkel und ich
war kurz vor dem verhungern.
In der Nacht stellten
sie uns den Strom ab und es wurde unerträglich heiss. Ich gehe davon aus, dass
sie vergessen hatten, dass wir da sind. Zum Glück hat ja auch hier jeder ein
Handy und so konnte ich die Misere beheben.
Am nächsten Tag waren wir ziemlich erschöpft und es war
extrem heiss. So entschieden wir uns ein Motorrad zu mieten. Wir gingen in
einem Dorf spazieren, mit der Fähre auf die andere Flussseite, wieder zurück
und dann mit der Fähre auf eine kleine Insel im Mekong. Da wir das Motorrad
nicht mitnehmen konnten, mussten wir laufen. Wir haben nicht sehr viel von der
Insel gesehen und gingen bald wieder zurück.
Kratie ist ein sehr ruhiges und verträumtes Städtchen. Der
Ausflug hat sich gelohnt, wobei wir unsere Kräfte ein bisschen schlauer hätten
einteilen sollen.
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