22.Mai – 24.Mai
In den folgenden Tagen fingen wir an Sachen zu kaufen für
die Wohnung und gingen an einem Nachmittag die Wohnung von dem Baustaub
befreien. In meiner Wohnung hatte sich’s offensichtlich ein Bauarbeiter
„gemütlich“ gemacht und überliess mir dann (ob gewollt oder nicht, weiss nur er
selbst) seine Matte fürs Bett und ein Bürste zum Putzen. Immerhin etwas weniger
zum Einkaufen.
Die erste Schwierigkeit ergab sich, als ich in einer
Selbstverständlichkeit eine Matratze kaufen wollte. Bei der
Wohnungsbesichtigung wurde mir versichert, dass es Matratzen ganz billig (4$)
zu kaufen gibt und dass das gaar kein Problem sei. Ratha erklärte mir dann,
dass sie normalerweise nur auf dieser Matte schlafen. Die sieht in etwa so aus:
2 mm dünn, aus irgendeinem Gummigeflecht und hat nicht im Entferntesten
irgendetwas mit einer Matratze zu tun – jede Yogamatte ist dicker! Ich denke ja
grundsätzlich, dass ich ziemlich flexibel bin, hatte dann aber doch keine Lust
jeden Morgen die Knochen meines Skeletts wieder einzeln an ihren Platz zu
rücken. Und schliesslich bin ich ja reich, da kann ich mir auch eine Matratze
leisten! Und ein Kissen! An dem Tag kam ich mir ein bisschen snobistisch vor,
wobei ich jetzt schon noch so froh um die paar Investitionen bin.
Weiter standen noch ein Tisch, ein Stuhl, paar Töpfe,
Geschirr, ein Gaskocher, ein Gestell und ein Ventilator auf der Einkaufsliste.
Wozu man einen Tisch und Stuhl braucht, war ihnen auch unverständlich. Man kann
ja auf dem Boden sitzen. Jedenfalls kaufte ich mir all die sinnlosen und
luxuriösen Gegenstände für meine erste eigene Wohnung :).
Kleiner Einschub: Anna hatte sich entschieden bei den Bauern
zu wohnen und nur ab und zu in der Stadt bei mir zu übernachten, so hatte ich
freie Hand bei der „Wohnungseinrichtung“.
Gleich um die Ecke bei unserer Wohnung gibt es einen
Minimarkt. Da kann ich die wichtigsten Dinge wie Wasser, Reis, Eier und Gas
einkaufen. Vor allem das Wasser, möchte ich nicht viel weiter schleppen, da so
20 Liter doch ein bisschen schwer sind ;). Immerhin habe ich ungefähr einmal
wöchentlich ein bisschen Krafttraining.
Transportiert wurde die ganze Sache – selbstverständlich –
mit dem Motorrad. Das sieht ungefähr so aus: der Fahrer hat so viel vorne
zwischen seinen Beinen gestapelt, dass er noch knapp lenken und sehen kann. Der
hinten drauf hat beide Hände vollgepackt und zwischen dem Fahrer und Beifahrer
hat’s auch noch ganz viel Platz. Die Motorräder sind hier ja meistens noch mit
Hacken und Körben versehen, wo man noch Tüten anhängen und verstauen kann. Beim
Transport von Stuhl Tisch wurde es ab und zu schwierig, aber wir sind ja
flexibel.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen